Eine der meist geführten politischen Debatten der vergangenen Monate dreht sich um die Einführung einer CO2-Steuer. Besonders Umweltministerin Svenja Schulze spricht sich für eine Bepreisung von CO2 aus, während Bundeskanzlerin Angela Merkel eher einen verstärkten Handel mit Emissionszertifikaten anstrebt. In der Diskussion wird jedoch nicht das große Einsparungspotenzial bei Gebäuden beachtet. Laut einer Studie der Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation (IVRSA) macht die Heizwärme 68 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der privaten Haushalte in Deutschland aus. „Circa 22 Millionen Tonnen CO2 ließen sich einsparen, wenn alle Wohngebäude in Deutschland mit automatisiertem Sonnenschutz ausgestattet wären“, erklärt Ingo Plück, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Rollladen und Sonnenschutz (BVRS).
Starke Unwetter, ein ansteigender Meeresspiegel, die Bedrohung verschiedener Tierarten und Lebensbereiche – der Klimawandel hat drastische Folgen. Somit sollte jedem die Bekämpfung der Erderwärmung ein Anliegen sein. Ob jedoch Steuererhöhungen, unter anderem auf den Gebrauch von Heizöl und Erdgas, die richtigen Maßnahmen sind, ist fraglich. Durch die finanzielle Belastung wird den Bürgern ein erzwungenes, diszipliniertes Verhalten abverlangt. Investitionen in die Gebäudesanierung wiederum helfen, Energie einzusparen und erhöhen zusätzlich den Wohnkomfort. Rollläden beispielsweise bilden geschlossen im Winter eine dämmende Luftschicht. So entweicht weniger Heizwärme nach draußen. Im Sommer sorgen heruntergefahrene Sonnenschutzprodukte dafür, dass sich die Räume nicht aufheizen und keine Klimaanlage benötigt wird. Energie wird gespart und der Ausstoß von CO2 vermieden.
„Wir vom Handwerk sind diejenigen, die die Energiewende mithilfe innovativer Sonnenschutzsysteme der Produkthersteller umsetzen. Die Endverbraucher und unsere Fachbetriebe informieren wir stets über Neuerungen bezüglich des Sonnenschutzes und automatisierter Steuerungen. Wir fordern eine zielgerichtete Förderung von energiesparenden Umbaumaßnahmen anstatt einer zusätzlichen Kostenbelastung für gewerbliche und private Energieverbraucher“, erklärt Plück. Er und IVRSA-Geschäftsführer Lars Rippstein sprechen sich für eine differenzierte Betrachtung einer CO2-Besteuerung durch die Politik aus. Wie bereits Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, anlässlich der Debatte klarstellte, ist der Innovationswettbewerb nach wie vor das wirksamste Verfahren. Zwar wird die energetische Gebäudesanierung bereits teilweise mit Förderprogrammen unterstützt, jedoch müssen diese insgesamt stärker in den Fokus rücken.