Runter mit den Nebenkosten

Mit dem Sonnenschutz Heizenergie einsparen

Trotz Nachrichtensendungen und Wetter-Apps: Kaum aufgestanden gilt der erste Blick vieler Menschen nach draußen: Wie sieht das Wetter bei uns denn heute aus? Das Öffnen von Rollläden, Jalousien oder anderer Sonnenschutztechnik ermöglicht allerdings nicht nur freie Ausblicke. Von diesem Moment an verlässt auch viel Heizwärme das Haus. Fenster, Türen und Balkontüren sind selbst in gut gedämmten Häusern eine Schwachstelle, die sich aber mit ein paar Tricks und moderner Technik beseitigen lässt.

Wer seine Nebenkosten dauerhaft senken möchte, kann zunächst ein paar einfache kostenlose Tricks anwenden: In beheizten Räumen sollten keine Möbel in der Nähe der Heizkörper aufgestellt werden. Diese heizen nämlich dann am effektivsten, wenn die kalte Luft am Fußboden angesaugt, erwärmt aufsteigen und im Zimmer gut zirkulieren kann. Deshalb sollten Heizkörper auch nicht abgedeckt werden. Gluckert ein Heizkörper, muss er entlüftet werden, damit er richtig funktionieren kann.

Sparen mit Rollladen und Co.

Verfügt das Haus über Rollläden, bieten diese ein großes, meist ungenutztes Sparpotenzial: An sonnigen Tagen sollten sie an südlich gelegenen Fenstern und Terrassentüren geöffnet sein, um die wärmenden Sonnenstrahlen in die Räume zu lassen. Nachts und an Tagen ohne Sonnenschein müssen sie möglichst vollständig geschlossen sein, um Wärmeverluste über die Glasscheiben deutlich zu verringern. „Viele Sonnenschutzprodukte wie Rollläden und Co. funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie eine Thermoskanne: Zwischen der Fensterscheibe und dem geschlossenen Rollladen bildet sich eine isolierende Luftschicht. Weil Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, bleibt die teure Heizwärme im Haus“, erklärt Dipl.-Ing. Björn Kuhnke, Technikexperte des Bundesverbands Rollladen + Sonnenschutz e.V.

In Kombination am effektivsten

Der Effekt lässt sich noch steigern, wenn auch innenliegender Sonnenschutz wie Plissees oder Rollos an der Innenseite der Glasscheibe eine weitere Isolierschicht erzeugen können. Spätestens dann sollte eine Beratung durch einen Fachbetrieb des Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerks erfolgen, damit der gewünschte Effekt auch eintritt. Die Fachhandwerker können sowohl neue Sonnenschutzprodukte maßgenau anfertigen und einbauen als auch bestehende Anlagen mit Zeitschaltuhren, Wettersensoren oder einer Smart-Home-Steuerung ausstatten.

Selbst wenn niemand zuhause sein sollte, gelingt das Heizkostensparen dann automatisch und besonders effektiv. Fenster und Türen besser zu isolieren senkt nicht nur die Nebenkosten, sondern ist obendrein gut fürs Klima. Was im Winter Heizkosten senkt, erspart an heißen Sommertagen die Klimaanlage. Wie eine Anfang des Jahres veröffentlichte europaweite Studie zeigt, lässt sich mit intelligentem Sonnenschutz der Kühlenergiebedarf von Gebäuden um 60 Prozent reduzieren. Auch deshalb fördert der Bund den nachträglichen Einbau und die Sanierung von wärmedämmenden Rollläden, Außenjalousien und Fenster-Markisen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen (BEG EM).